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Channel: Kommentare zu: Deutschland danach
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Von: Info68

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RE: “Hausmeister: 7. November 2015 at 16:34 Merkwürdig! Bis 1990 haben die 68-er und West-Linken die DDR als das bessere Deutschland bejubelt, allerdings selbst nicht dort wohnen wollen!”

Wie ich ausführte, waren in den 68er-Kreisen, wo ich verkehrte, zwar die meisten DDR-freundlich und für endlich bessere gesamtdeutsche Beziehungen, als es die verstockte CDU mit ihrem BRD-Monopolgehabe und Formelkram ermöglichen wollte, aber die DDR gepriesen und als bessere Welt gedacht hat eigentlich nur die schon immer DDR-nahe starke DKP-Fraktion in Marburg an der Lahn unter den Jüngern von dem Marxisten Professor Abendroth; Marburg eine DKP-Hochburg an Uni und Stadt bis heute, aber weit hinter der SPD, die freilich in vielem deren Position teilte.

Die eigentliche gemeinsame 68er-Bewegung endete, zerbrach 1970, danach gab es Spaltungen in DKPisten (um 60%), Maoisten (20%) und Spontis (20%) wie die Frankfurter Gruppe (Revolutionärer Kampf) um Cohn-Bendit, Fischer und die Zeitschrift “Pflasterstrand”. Die Maoisten, etliche noch freiheitlich vom besseren idealen Kommunismus träumend, aber wohl die Mehrheit dümmlich-sektierische Stalinisten, und die DDR-Moskau-Freunde der DKPisten waren sich spinnefeind. Diese GRUPPEN waren zwar personell noch Ex-68er, aber es war nicht mehr die originär 68er-Bewegung, die vor dem Irrweg ins rote Revoluzzertum anfing als anti-autoritäre Studentenbewegung, sondern organisatorisch wie politisch neue Gruppen, später dasselbe bei den GRÜNEN.

Es mag sein, daß etliche oder die Mehrheit aus diesem Milieu der 68er-Nachfolger inclusive der DKP-nahen-Fraktion bei der SPD die DDR bis 1990 als das bessere Modell sahen und lobten, aber sie können sich nicht auf das Original-68 berufen (ich habe die schon oft als Verräter an 68 bezeichnet wie heute die 68er-Nachfolger bei der Islam-Lobby) und haben das keineswegs alle Linken so gesehen, jedenfalls ich als Linker schon seit 1970 nicht, wo der Einmarsch in die CSSR 1968 und die unfreien Verhältnisse in DDR, SU und die Imperialmachenschaften der SU abschreckten.

Ich bin nach der roten Revoluzzer-Phase mit 2 Jahren im Maoismus und 2 Jahren bei den Anfängen der GRÜNEN wieder zum freiheitlichen Anfang der 68er-Strömung zurückgekehrt und habe dann im konkreten Vergleich wie andere Abtrünnige erkannt, daß der reale Kommunismus schlimmer war als der Westen mit BRD und USA, daß es im Westen weit freier zuging und besser bezüglich des Lebensstandards, WAS NICHT ZU VERACHTEN IST UND WAR; daher bin ich seit etwa 1980 (mit Befürwortung der NATO-Pershing-Nachrüstung gegen Moskau) entschiedener Westler geworden und im Gefolge dessen auch nach anfänglichem naiven Glauben in den 90ern an die NS-Apologetiker Gegner des freiheitsfeindlichen Hitlerismus.


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